Kundgebung für Arbeit und Ausbildung

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14.05.2009 Über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Kundgebung der IG Metall in Schwäbisch Gmünd. Bezirksleiter Jörg Hofmann kritisiert Banken.

In Schwäbisch Gmünd setzte sich IG Metall Bezirksleiter Jörg Hofmann für eine Regulierung der Finanzmärkte ein. "Wir fordern, die Wurzeln des Übels anzugehen und dem ungehemmten Treiben der Finanzmärkte und deren Diener in den Vorständen von Banken und Unternehmen endlich einen Riegel vorzuschieben." Vor über 500 Teilnehmern kritisierte er, dass man die industrielle Basis des Landes und die damit verbundenen Arbeitsplätze opfere, während in die Banken aberwitzige Milliardensummen gepumpt würden.

Hofmann nahm aber auch die Firmenlenker in die Pflicht: "Viele Unternehmen haben jahrelang exorbitante Gewinne eingefahren. Aber bei der ersten roten Zahl wollen sie Leute vor die Tür setzen. Das ist ein Skandal und vollkommen unverantwortlich".

Um den Staat mit derzeit dringend benötigten finanziellen Mitteln auszustatten, forderte er den Spitzensteuersatz zu erhöhen und eine Besteuerung der großen Vermögen. "Jetzt müssen die zur Kasse gebeten werden, die in den Boomzeiten der letzten Jahre prächtig verdient haben."

Hofmann erneuerte außerdem seine Kritik an den Banken. Er nannte es "eine unglaubliche Frechheit, perfide und unmoralisch", wenn Banken Finanzierungszusagen für Unternehmen daran koppeln würden, dass im Gegenzug Menschen auf die Straße gesetzt werden. "Dieselben Leute, die den ganzen Schlamassel angerichtet und zu verantworten haben, die jetzt mit Milliardenprogrammen aus unseren Steuergeldern am Leben gehalten werden, die weisen heute der Sanierung ihrer Bilanzen mehr Bedeutung zu, als einer Finanzierung der Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie und bedrohen damit abertausende Arbeitsplätze in unserem Land."

Um die Krisenfolgen zu mildern und um einen sozialen Absturz der vom Verlust des eigenen Arbeitsplatzes Betroffenen zu verhindern, forderte er das Arbeitslosengeld I um weitere 12 Monate zu verlängern. Außerdem müsse das Konjunktur- und das Transferkurzarbeitergeld auf 24 Monate verlängert werden.

Auch dürfe die so genannte Beschäftigungsbrücke zwischen Jung und Alt nicht eingerissen werden. Dazu gehöre es, die geförderte Altersteilzeit fortzuführen, aber auch die Möglichkeit, im Alter von 60 Jahren mit 40 Versicherungsjahren vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausscheiden zu können.

Kai Bliesener
Pressesprecher
IG Metall Bezirksleitung

Letzte Änderung: 14.05.2009