MAHLE-Betriebsrat setzt sich auch in der Krise durch!
Unbefristete Übernahme der Auszubildenden 2010 gesichert.

Ende Oktober machte der Mahle-Personalleiter dem Betriebsrat in Lorch eine unerfreuliche Mitteilung: Die beiden Auszubildenden, die Anfang 2010 ihre Ausbildung abschließen, sollten nicht unbefristet, sondern "nur" für 12 Monate befristet nach dem Tarifvertrag übernommen werden. Mit der Begründung machte es sich der Personalchef leicht: Die Krise und der schon angekündigten Personalabbau im Werk Lorch lasse keine andere Entscheidung zu.

"Das hat uns als Betriebsrat richtig geärgert. Wir waren stinkesauer!", so Betriebsratsvorsitzender Manfred Steidle. "Bisher waren doch die Gespräche mit der Geschäftsführung über eine reale Beschäftigungssicherung positiv verlaufen: Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, Investitionen, Nachfolgeprodukte, da sind wir auf dem richtigen Weg."

Aber was wäre das für eine Interessenvertretung, die sich mit dem Aus für die beiden ausgelernten IG Metall-Mitglieder so einfach abfinden würde! Mit guten und nachdrücklichen Argumenten begab sich der Betriebsrat in weitere Gespräche. Und tatsächlich konnte er die Geschäftsführung überzeugen, die Auslerner unbefristet zu übernehmen.

"Um die Zukunftschancen des Werkes zu gestalten, benötigen wir gut ausgebildetes Personal, auch nach der Krise", davon ist Manfred Steidle überzeugt. "Denn wer der Jugend eine Chance gibt und gleichzeitig den Älteren den gleitenden Übergang aus dem Erwerbsleben ermöglicht, der wappnet sich bestens für die bevorstehenden Herausforderungen."

So trotzen gewerkschaftlich organiserte Betriebsräte der Krise und machen die Arbeitswelt täglich ein bisschen menschlicher und heller.

Zur Situation im Mahle-Werk Lorch siehe auch Wirtschaft Regional vom November 2009.