Gießerei Gatter in Schwäbisch Gmünd

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20.11.2009 Protestaktion der Beschäftigten bei Fa. Gatter KG brachte Bewegung in betriebliche Tarifverhandlungen. Ergebnis steht.

Bei der Firma Gatter in Schwäbisch Gmünd hat eine Protestaktion der Beschäftigten am vergangenen Mittwoch vor dem Werkstor Bewegung in die Verhandlungen zwischen IG Metall und Unternehmensleitung gebracht. Am Donnerstag wird das Verhandlungsergebnis den Mitgliedern auf einer IG Metall-Mitgliederversammlung vorgestellt.

Bei den Beschäftigten von Gatter hatte sich sehr viel Unmut angestaut. Zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens war der Mut größer als die Angst. Trotz massiver Drohungen seitens der Geschäftsleitung waren am vergangenen Mittwoch rund 30 Kollegen zu einer Kundgebung vor das Werkstor gezogen. Mehr dazu siehe Link.

Seit Oktober verhandelt die IG Metall mit der Geschäftsleitung. Ziel ist die Einhaltung der geltenden Tarifverträge und die Sicherung der Arbeitsplätze. Seit Monaten verweigern Eugen und Moritz Gatter den Beschäftigten zu Unrecht das nach Tarifvertrag fällige Urlaubsgeld, die ERA-Strukturkomponente sowie die korrekte Eingruppierung nach dem Tarifvertrag. Außerdem müssen Arbeitsstunden geleistet werden, die nicht bezahlt werden. Wer als Beschäftigter bei Gatter seine Rechte wahrnimmt, wurde bisher an den Pranger gestellt. Die gewählten Mitglieder der betrieblichen Tarifkommission wurden abgemahnt und mit Kündigung bedroht.

"Dass wir uns bei Gatter endlich was getraut haben, das ist richtungsweisend", freut sich Uwe Friedel, Mitglied der betrieblichen Tarifkommission. "Während der Aktion vor dem Tor sind wir doch alle von der Unternehmensleitung vom Fenster aus beobachtet und aufgeschrieben worden. Aber wir haben mit unserem Protest endlich etwas in Bewegung gebracht."

Die öffentliche Kundgebung der Belegschaft hat dazu geführt, dass die Verhandlungen zwischen IG Metall und Unternehmensleitung sowie Südwestmetall mit einem Ergebnis endeten. Das Ergebnis wird den Arbeitnehmern am kommenden Donnerstag auf einer IG Metall-Mitgliederversammlung erläutert und zur Diskussion gestellt. Wir werden anschließend hier darüber berichten.

Es enthält zum Schutz der Arbeitnehmer auch ein allgemeines und absolutes Maßregelungsverbot. "Es war uns bei Gatter ganz besonders wichtig", erklärt Peter Müller, 2. Bevollmächtigter der IG Metall in Schwäbisch Gmünd, "dass niemand bestraft oder schikaniert wird, der sich im Zusammenhang mit den Verhandlungen für seine Rechte engagiert hat. Auch bei Gatter gilt Recht und Gesetz. Das haben wir jetzt erreicht."

Letzte Änderung: 20.11.2009