Mobbing am Arbeitsplatz

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28.08.2013 Mobbing am Arbeitsplatz - wenn der Arbeitsalltag Leiden schafft. Wege aus dem Teufelskreis wurden auf einer Info- und Diskussionsveranstaltung der IG Metall-Frauen aufgezeigt.

Dem Thema Mobbing widmeten sich die IG Metall-Frauen Schwäbisch Gmünd im Juli 2013 in einer gut besuchten Informations- und Diskussionsveranstaltung im Café Schönblick. Als fachkundige Referentin war die KAB-Sozialsekretärin Birgit Bormann eingeladen.

Die ausgebildete Mobbingberaterin erläuterte den oft vorschnell gebrauchten Begriff Mobbing und die Erscheinigungsformen anhand vieler Beispiele. Danach ist Mobbing "eine negative (kommunikative) Handlung, die von einer oder mehreren Personen gegen eine Person gerichtet ist und die sehr oft über einen längeren Zeitraum hinaus vorkommt." Mobbingangriffe richten sich gezielt, systematisch und regelmäßig über einen längeren Zeitraum gegen eine bestimmte Person oder eine Gruppe und verletzen sie in ihrer Würde oder ihrem Ansehen.

Die Auswirkungen auf die Gesundheit, das soziale Leben und das Arbeitsleben der Betroffenen sind gravierend und teuer. Man schätzt die Kosten für den Betrieb pro Jahr und Fall auf etwa 22.500 Euro. Die Kosten für die Gesellschaft betragen pro Jahr und Fall rund 60.000 Euro (für Reha, Krankengeld, Frühverrentung, entgangene Lohnsteuer und Sozialversicherungsabgaben).

Nicht jeder Konflikt ist Mobbing, aber jedem Mobbing geht ein ungelöster Konflikt voraus! Daher, so waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig, wachsen in den Betrieben mit chronischem Personalmangel, Über- oder Unterforderung, Leistungsdruck, Umstrukturierungsmaßnahmen und Stellenabbau die Risiken. Auch Unklarheiten in der Arbeitsorganisation, Defizite im Führungsstil, fehlende Gesprächsbereitschaft und unzureichendes Konfliktmanagement bilden den Nährboden für betriebliche Konflikte, aus denen Mobbinghandlungen entstehen können.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, engagieren sich die IG Metall und Betriebsräte für gute Arbeit, erläuterte Felicitas Nick, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall. Die IG Metall hat Schulungsangebote für die Interessenvertretung und gute Informationsmaterialien. Auch der gewerkschaftliche Rechtsschutz ist hilfreich bei Konflikten im Arbeitsleben.

Wege aus dem Teufelskreis zeigte die kompetente und engagierte Beraterin Birgit Bormann auf. Sie erklärte, was Kolleginnen und Kollegen, der Betriebsrat und die Vorgesetzten tun können. Betroffenen empfahl Bormann, sich frühzeitig zu wehren, Klärung einzufordern, Hilfe zu suchen und Beratungsangebote zu nutzen.

In Baden-Württemberg ist ein Mobbingtelefon als Erste Hilfe eingerichtet. Die KAB Hohenrechberg bietet als Anlaufstelle eine Selbsthilfegruppe. Diese tagt jeden zweiten Mittwoch im Monat von 19.00 bis 21.30 Uhr im Familien- und Nachbarschaftszentrum (FuN Hardt) in Schwäbisch Gmünd. Kontaktmöglichkeiten bestehen über Frau Bormann. Mehr dazu siehe Flyer und Links.

Anhang:

Mobbing-Selbsthilfe in Schwäbisch Gmünd

Mobbing-Selbsthilfe in Schwäbisch Gmünd

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Letzte Änderung: 28.08.2013