Gegen den Missbrauch von Werkverträgen

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22.09.2015 Die Delegierten der IG Metall Schwäbisch Gmünd fordern die Bundesregierung auf, den Missbrauch von Werkverträgen zu stoppen.

IG Metall Schwäbisch Gmünd fordert Bundesregierung auf, Missbrauch von Werkverträgen zu stoppen

Die Delegierten der IG Metall Schwäbisch Gmünd haben sich auf ihrer Versammlung am vergangenen Montag im Augustinus-Gemeindehaus dem bundesweiten Aufruf von Betriebsräten angeschlossen. Sie haben die Bundesregierung aufgerufen, die im Koalitionsvertrag angekündigten Gesetze gegen den Missbrauch von Werkverträgen konsequent umzusetzen. "Der missbräuchliche Einsatz von Werkverträgen führt zu Wettbewerbsverzerrung, Lohndumping und unsicherer Beschäftigung", heißt es in einem am Montag veröffentlichten Aufruf. Unterzeichnet haben den Aufruf 24 Gesamtbetriebsratsvorsitzende von großen Automobilherstellern, Zulieferern sowie aus mehreren Schlüsselbranchen - darunter die Unternehmen Volkswagen, Daimler und BMW sowie ThyssenKrupp und Airbus.

Die Betriebsräte und die Delegierten der IG Metall Schwäbisch Gmünd fordern, dass eine Spaltung von Belegschaften durch Werkverträge unterbleibt. "Wir fordern von den Arbeitgebern die Mitbestimmung bei der Fremdvergabe und die Einhaltung von Mindestkriterien bei den Arbeitsbedingungen in Werkvertragsunternehmen", heißt es weiter in dem Aufruf. Alle Beschäftigten hätten ein Recht auf gute Arbeitsbedingungen, faire Bezahlung nach Tarif und eine sichere Zukunft. Die Politik müsse gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, die den Betriebsräten die notwendigen Instrumente an die Hand geben.

Nach einer Untersuchung der IG Metall setzen Unternehmen immer öfter Werkverträge ein. Durch Fremdvergabe werden Arbeiten mit zentraler Bedeutung für die Produktion eingekauft. Zum Beispiel die innerbetriebliche Logistik bei ZF-TRW in Alfdorf, bei Bosch Automotive Steering in Schwäbisch Gmünd unter anderem Entwicklungsaufgaben, innerbetriebliche Logistik, Instandhaltung und Betriebsmittelpflege, bei Andritz Ritz der Versand und bei Gatter die Guss-Putzerei. In der Mehrzahl der Fälle müssen die Beschäftigten der Werkvertrags-Firmen zu schlechteren Arbeits- und Entgeltbedingungen oder in einem Leiharbeitsverhältnis arbeiten.

Mit einem Aktionstag am Donnerstag, 24. September, an zahlreichen Standorten der Autoindustrie wird die IG Metall ihren Forderungen Nachdruck verleihen. Im Rahmen des Aktionstages sprechen Detlef Wetzel, Erster Vorsitzender der IG Metall, und Jörg Hofmann, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, auf Kundgebungen in Leipzig und Stuttgart.

Auch am Welttag für menschenwürdige Arbeit, am 7. Oktober, will die IG Metall auf den zunehmenden Missbrauch von Werkverträgen aufmerksam machen.

Letzte Änderung: 22.09.2015