Freihandel in der Textilindustrie

Otto Brenner Stiftung

14.04.2016 10 Jahre Liberalisierung des Handels in der Textilindustrie. Eine neue Studie der Otto-Brenner-Stiftung untersucht die Folgen und Auswirkungen. Wer sind die Gewinner? Wer die Verlierer?

Dazu schreibt die Otto-Brenner-Stiftung in ihrer Pressemeldung:

"Die Studie untersucht nun die Folgen von zehn Jahren Handelsliberalisierung auf dem Weltmarkt für Textilien und Bekleidung am Beispiel von sieben Ländern (Bangladesch, China, Indien, Indonesien, Kambodscha, Türkei, Vietnam) und der EU.

"Sie kommt zu dem Ergebnis, dass es, wie prognostiziert, zu einer Ausweitung des Welthandels und massiven Verlagerungen nach China gekommen ist. Außerdem seien die negativen Folgen eines sozial unregulierten Freihandels deutlich zu spüren: "Die Arbeitsbedingungen der Näherinnen und Näher, die für Hungerlöhne die Kleidung der großen Textilmarken herstellen, verdeutlichen, dass Freihandel in der Regel nicht zum Nutzen aller Beteiligten funktioniert. Wohlstand ist für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den meisten Produktionsländern weiter eine Illusion. (...)

"Gewinner des Freihandels sind vor allem die großen Marken-Unternehmen, während die Beschäftigten immer noch überwiegend unter unzumutbaren Arbeitsbedingungen und Billiglöhnen leiden. Dies gelte auch für Länder, die ihre Marktanteile im vergangenen Jahrzehnt steigern konnten (China, Bangladesch, Indien, Vietnam, Kambodscha und die Türkei). In allen untersuchten Produzentenländern waren Beschäftigte und Gewerkschaften mit Betriebsverlagerungen, Entlassungen und Einschränkungen der Vereinigungsfreiheit konfrontiert."

Die Studie kann bei der OBS heruntergeladen, bestellt oder online gelesen werden.

Letzte Änderung: 06.04.2016