Erfolg für befristet Beschäftigte

Vorschaubild

16.11.2016 Mit dem neuen Ergänzungstarifvertrag für befristet Beschäftigte bei Bosch Automotive Steering haben Betriebsrat und IG Metall einen ersten Erfolg zur Beschäftigungssicherung geschafft.

Bisher galt für befristet Beschäftigte ein Ergänzungstarifvertrag (ETV) mit der Höchstbeschäftigungsdauer von 40 Monaten. Die betroffenen Kolleginnen und Kollegen erlebten zwar mehrfache Verlängerungen, konnten jedoch keine belastbare Lebensplanung vornehmen. Sie wussten nie im Voraus, ob der Vertrag noch einmal verlängert werden würde oder nicht. Sie hatten nur ein Los für die Glückslotterie.

Auch deshalb entschieden sich der Betriebsrat und die betriebliche Tarifkommission der IG Metall-Vertrauensleute, keiner weiteren Verlängerung des Ergänzungstarifvertrages zuzustimmen.

Roland Hamm, Erster Bevollmächtigter der IG Metall, und die Verhandlungskommission (die IG Metall Betriebsräte Harald Brenner, Elmar Kluske, Siegfried Scholz, Hüseyin Ekinci, Alessandro Lieb und Joschi Moser) führten die Verhandlungen. Sie erreichten,

  • dass ein neuer Ergänzungstarifvertrag (ETV) abgeschlossen wurde,
  • dass alle vor dem 1.1.2016 befristet Beschäftigten in den Geltungsbereich fallen,
  • dass einmalig für alle verlängert wird bis zum 31. 12. 2017, es sei denn, die maximale gesetzliche Befristungshöchstdauer von 48 Monaten wird vorher erreicht,
  • dass es eine soziale Auslauffrist gibt,
  • dass bis 31. 12. 2017 zusätzliche Personalbedarfe zuerst durch Mitarbeiter aus Bietigheim im Rahmen der Konzernleihe gedeckt werden.

Der neue Ergänzungstarifvertrag schafft für die Betroffenen Klarheit und ein Stück mehr Sicherheit. Die große Mehrzahl der befristet Beschäftigten bleibt mehr als ein Jahr, bis 31.12.2017, bei Bosch AS. Mit dem neuen Ergänzungstarifvertrag für die Befristeten ist es gelungen, der Geschäftsleitung einen ersten Zahn des Stellenabbaus zu ziehen und Leiharbeit weiter einzudämmen.

Mit Aktionen haben Kolleginnen und Kollegen die Verhandlungen tatkräftig unterstützt und damit zum erfolgreichen Ergebnis der Verhandlungen beigetragen.

Die Geschäftsleitung plant im Rahmen des Stellenabbaus, zwei Drittel der Meisterstellen in Gmünd zu streichen. Der neue Ergänzungstarifvertrag für Befristete war ein erster Schritt gegen die Abbau-Pläne von Bosch AS. Gemeinsam können Betriebsrat, Beschäftigte und IG Metall weitere Erfolge erreichen. Die IG Metall fordert von der Geschäftsleitung, für eine vernünftige Auslastung des Werkes zu sorgen und neue Aufträge nicht zu Lasten von Gmünd woandershin zu vergeben.

Letzte Änderung: 16.11.2016