Bosch AS Schwäbisch Gmünd

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28.11.2016 IG Metall-Betriebsräte und Vertrauensleute von Bosch in Bietigheim erklären ihre Solidarität mit den Beschäftigten in Schwäbisch Gmünd. Auch in Bietigheim steht viel auf dem Spiel.

Die Kollegen von Bosch in Bietigeheim schreiben:

"Lieber Hüseyin, lieber Harald, liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir Bietigheimer Kolleginnen und Kollegen sind in einer ähnlichen Situation. Unser Standort soll mehr als halbiert werden und wir können deshalb sehr gut nachempfinden wie es euch geht und was ihr fühlt.

Bei der Übernahme der ZF Lenksysteme durch Bosch wurde uns die Zukunft innerhalb des Bosch-Konzerns in den schönsten Farben präsentiert.

Bosch ist ein riesiges Unternehmen und hat in der Gesellschaft einen Ruf als soziales Unternehmen. Leider erleben wir einen Bosch, der nicht viel zu tun hat mit den Hochglanzbroschüren und den vollmundigen Versprechungen.

760 Kolleginnen und Kollegen sollen ihre Arbeitsplätze in Schwäbisch Gmünd verlieren. Dahinter stehen 760 Familien mit Kindern, die nicht wissen, wie es ohne Arbeit weitergehen soll. Wie bezahlen sie weiter ihre Raten für das Haus oder die Wohnung, wie die Ausbildung ihrer Kinder?

Viele Beschäftigte haben bereits ihre Ausbildung hier gemacht und arbeiten seit Jahrzehnten im Unternehmen, manche schon in der 2. Generation.

Die Geschäftsfü1hrung von Bosch AS hat gegenüber den Beschäftigten auch eine soziale Verantwortung. Wir sind das Unternehmen! Wir sind Bosch! Durch unserer Hände Arbeit verdient das Unternehmen Geld.

Kann die Geschäftsführung sich vorstellen, wie der psychische Druck in uns täglich mehr und mehr steigt, weil wir nicht wissen, ob und wie wir unsere Zukunft planen können? Dieser Druck, die Existenzangst, ist längst auch bei unseren Familien angekommen. Wir sind rund um die Uhr mit der unsicheren Zukunft beschäftigt, die vielen Kolleginnen und Kollegen schlaflose Nächte bereitet und krank macht.

Wie es für unsere Standorte weitergeht, hängt ab von den Entscheidungen in der Chefetage. Wir erwarten, dass die Führung ihrer Verantwortung gerecht wird und nachhaltige und intelligente Entscheidungen trifft.

Der Gründer Robert Bosch sagte einst: " Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe."

Wir sind solidarisch mit Euch! EUER KAMPF IST UNSER KAMPF!

Der IG Metall-Vertrauenskörper, die IG Metall-Betriebsräte und die Kolleginnen und Kollegen aus Bietigheim"

Letzte Änderung: 27.11.2016