Geplante Werksschließung ZF TRW Schalke

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05.06.2018 ZF-Betriebsrat aus Alfdorf will Zusammenhalt zeigen und fordert eine Perspektive für das ZF TRW-Werk in Gelsenkirchen.

Ende 2018 soll die Lenkungsfertigung an der Freiligrathstraße eingestellt werden. Über 500 Beschäftigte sind vom Produktionsaus im Werk des Automobilzulieferers direkt betroffen.

Der Ortsvorstand der IG Metall Schwäbisch Gmünd unterschrieb in der letzten Sitzung eine Solidaritätserklärung im Kampf gegen die Schließung des ZF TRW-Werks in Gelsenkirchen und um den Erhalt der Arbeitsplätze.

Am Mittwoch, den 16. Mai 2018 war der Betriebsrat der ZF TRW Automotive GmbH Alfdorf in unterschiedlichen Funktionen auf der Betriebsversammlung in Gelsenkirchen vor Ort eingeladen.

Wolfgang Betz, Betriebsratsvorsitzender und Aufsichtsratsmitglied der TRW Holding GmbH, Stellvertretener Betriebsratsvorsitzender und Gesamtbetriebsratsmitglied Daniel Sauerbeck, Michael Munz als stellvertretender Gesamtbetriebsratsmitglied und Heike Hägele als Europäisches Betriebsratsmitglied.

Die Beschäftigten bei ZF-TRW in Gelsenkirchen wollen eine verlässliche Zukunft für ihre Arbeitsplätze am Standort. Das Unternehmen dagegen will die Produktion zum Jahresende 2018 schließen. Die Interessensvertreter der einzelnen Standorte in Deutschland sind entschlossen, dies zu verhindern!

Die über 500 Beschäftigten des Werks in Schalke und die angereisten Delegationen aus ZF-Werken, u.a. aus Alfdorf und Friedrichshafen protestierten auf den Straßen und vor dem Werkstor.

Wolfgang Betz betont, dass die Ankündigung die Produktion in Gelsenkirchen bis Ende 2018 einzustellen, zur Verunsicherung der ZF Beschäftigten geführt hat. Auch die in der Presse zitierte Aussage eines ZF Sprechers "Mehr als 50 000 Mitarbeiter in Deutschland sind eigentlich zu viel" trägt massiv dazu bei.

Auf der Betriebsversammlung wurden die Beschäftigten aller Schichten informiert, es wurde heftig gegen die Werksschließung demonstriert. Nach der Betriebsversammlung zog ein Protestmarsch durch das angrenzende Viertel. Ganztätig ruhte die Produktion in Gelsenkirchen. Oberbürgermeister Frank Baranowski ging Richtung ZF-Vorstand und Geschäftsführung: "Überdenken sie die Entscheidung. Führen sie Gespräche, nehmen sie ihre Verantwortung wahr", formulierten gleich mehrere Redner. Knut Giesler, Bezirkseiter der IG Metall NRW, brachte es so auf den Punkt: "Wer Fehler macht, ist in Ordnung. Wer sie korrigiert, ist intelligent. Und das erwarten wir auch vom ZF-Management."

Daniel Sauerbeck nannte die Schließungspläne des Managements "verantwortungslos" und kritisierte die zunehmende Verlagerung von Produktionsarbeitsplätzen. Auch ZF muss dieser gesellschaftspolitischen Verantwortung gerecht werden. Die Unternehmensleitung solle sich zum Standort Deutschland bekennen und Schalke eine Perspektive anbieten.

Schalke wäre der erste Standort in der mehr als hundertjährigen Geschichte von ZF, den das Unternehmen in Deutschland schließt.

Deshalb unterstützen alle Interessensvertreter die Aussage von Achim Dietrich, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats, "Der Vorstand muss seine Entscheidung ändern; lieber Gesichtsverlust als Arbeitsverlust."

Letzte Änderung: 05.06.2018