Jubilarehrung 2009
SCHWÄBISCH GMÜND (oap) - Die IG Metall Schwäbisch Gmünd ehrt langjährige Mitglieder für ihre Treue.
Mit einem Buffet, Live-Musik und orientalischem Tanz dankte die IG Metall Schwäbisch Gmünd im Kasino der ZF Lenksysteme am Freitagabend ihren Jubilarinnen und Jubilaren für ihre langjährige Mitgliedschaft. Der DGB-Chor "Haste Töne" sang alte Arbeiterlieder aus Afrika und den USA, begeisterte das Publikum aber auch mit Swing und Jazz.
Insgesamt 384 Jubilarinnen und Jubilare konnten Peter Müller, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Schwäbisch Gmünd, und der Erste Bevollmächtigte Roland Hamm begrüßen.

23 Mitglieder sind 1949, im Gründungsjahr der Gewerkschaften eingetreten und haben in 60 Jahren so manchen Arbeitskampf mitgemacht. Hamm hob hier Josef (Jupp) Bilo hervor, der am Freitag gleichzeitig seinen 84. Geburtstag feiern konnte. Für sechs Jahrzehnte der Treue dankte er Boenisch, Rudolf; Breitweg, Hugo; Finner, Erwin; Grau, Rolf; Graupner, Herbert; Grupp, Hermann; Hessenberger, Kurt; Hohloch, Emil; Kleesattel, Josef; Kolb, Hans; Krieg, Anton; Münz, Werner; Nuding, Erich; Ocker, Albert; Papendick, Max; Schaeffer, Hans-Jürgen; Schefold, Manfred; Sorg, Karl; Strobel, Erwin; Stuetz, Emilie; Umann, Manfred; Weckerle, Viktor.

73 Jubilare wurden für 50 Jahre Treue geehrt. In ihrem Eintrittsjahr 1959 hatte die IG Metall schon 1,75 Millionen Mitglieder. Die Jubilarinnen und Jubilare gehören seit damals dazu und haben die Geschicke der IG Metall bzw. der Gewerkschaft Holz und Kunststoff oder der Gewerkschaft Textil mitgeprägt.

1969, das Eintrittsjahr der 139 Jubilare, die für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurden, sei ein Jahr des Aufbruchs gewesen, so Hamm. Das Jahr, in dem zum ersten Mal ein Mensch den Mond betreten habe, sei mit der Wahl von Willy Brandt zum Bundeskanzler auch ein Markstein des gesellschaftlichen Wandels gewesen. Im August 1969 konnte die IG Metall eine Lohnerhöhung von 8 Prozent vereinbaren. Der Samstag, inzwischen weitgehend arbeitsfrei, wurde nicht mehr auf den Jahresurlaub angerechnet.

Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden 149 Jubilare geehrt. Sie hatten 1984 viele gute Gründe für den Beitritt zur IG Metall, sagte Hamm. Es sei das Jahr mit dem größten Arbeitskampf seit dem zweiten Weltkrieg gewesen. Mehr Zeit für Familie und gesellschaftliches Engagement, weniger Stress und vor allem die Schaffung von Arbeitsplätzen seien damals wie heute drei gute Gründe für die 35-Stunden-Woche. Statt Arbeitslosigkeit für viele sei Arbeitszeitverkürzung für alle weiterhin das Motto der IG Metall, sagte Hamm und vollzog damit den Schritt zur Gegenwart. Heute verhindere die Kurzarbeit die weitere Explosion der Arbeitslosenzahlen.

Die Festansprache hielt Kai Bliesener von der IG Metall Bezirksleitung in Stuttgart. Durch ihre Treue und ihr Engagement hätten die Jubilarinnen und Jubilare dazu beigetragen, dass es heute Arbeitnehmerrechte und einen Sozialstaat gäbe. Auch seien heute die Arbeits- und Lebensbedingungen besser als zur Zeit des Eintritts der Jubilare, betonte Kai Bliesener in seiner Festansprache. Gerade in Krisenzeiten seien Gewerkschaften Schutz- und Gegenmacht. Gewerkschaften könnten aber nur durch ihre Mitglieder leben, von Menschen, wie die Jubilare, die die Solidarität mit anderen über das eigene Interesse stellen und die auch in schwierigen Zeiten ihrer Organisation die Treue hielten.

Bis in den späten Abend genossen die Anwesenden die Tanzmusik der City Sound Band und das gesellige Zusammensein.
Letzte Änderung: 10.12.2009