Betriebsrat bei Geiger startet durch

16.08.2007 Mit einer Tagesschulung eignet sich der Betriebsrat bei Geiger Wissen an. Zusammen mit der IG Metall will der Betriebsrat alles erdenkliche tun, dass es eine Zukunft für die Beschäftigten bei Geiger Industrielackierung gibt.

Mit der Insolvenz sind hohe Anforderungen an die Arbeit der Mitglieder des Betriebsrates verbunden. Rund 200 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen welche direkt bei Geiger beschäftigt sind, sowie weitere 60, welche als Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer in der Firma arbeiten, brauchen eine starke Interessensvertretung. Der seit März im Amt stehende Betriebsrat muss nun durchstarten um in der besonderen Situation den Beschäftigten zur Seite zu stehen. Mit Qualifizierung und Beratung unterstützt die IG Metall die Kolleginnen und Kollegen auf diesem Weg.

Die Insolvenz eines Unternehmens ist nicht zwangsläufig das aus. Es gilt nun in geordneten Bahnen alles erdenkliche zu tun, damit der Betrieb und die Beschäftigten eine Zukunft haben. Dies setzt voraus, dass die vorläufige Insolvenzverwaltung mit der engagierten Interessensvertretung von Betriebsrat und IG Metall gemeinsam Vorgehen. Hierzu ist es wichtig, dass der Betriebsrat für die anstehenden Gespräche und Verhandlungen eine entsprechende Grundlage an Wissen besitzt. Die motivierten Betriebsräte bei Geiger haben heute einen weiteren Schritt in diese Richtung getan. Zusammen mit Frank Berger (Vom Betriebsrat beauftragter Rechtsanwalt) und Peter Müller (IG Metall)nutzen die Kolleginnen und Kollegen den heutigen Tag um sich mit den Grundlagen des individuellen und kollektiven Arbeitsrechts vertraut zu machen. In weiteren gemeinsamen Sitzungen wird darauf aufbauend ein Aktivitätenplan für die kommenden Wochen und weitere Qualifizierungsbedarf entwickelt.

Auf einer Betriebsversammlung am letzten Donnerstag (9. August) haben Betriebsrat, IG Metall, Rechtsanwalt Berger und die vorläufige Insolvenzverwaltung, die Beschäftigten über den Verfahrensablauf informiert. Die Hoffnung für eine Zukunft am Standort Brainkofen ist begründet und bleibt das Ziel von allen beteiligten Parteien. Mit ersten Maßnahmen wurde die Beschäftigung und entsprechende Absicherung der Einkommen erreicht. Die vorläufige Liquidität ist sicher gestellt. Nun gilt es die Kunden durch Produktion von Qualität und Stückzahl von der Zukunft zu überzeugen. Hierfür ist eine motivierte Belegschaft Voraussetzung. Deshalb werden die Sorge und Ängste der Beschäftigten sehr ernst genommen. Der Betriebsrat ermöglichte den auch, dass die Insolvenzverwaltung und die Geschäftsführung zum Schluß der Versammlung den Raum verliesen.

Die Entgelte für den Monat Juli 2007 sind an die Beschäftigten überwiesen. Hierbei entstandene Unstimmigkeiten zwischen geleisteter Arbeit und Bezahlung sind typisch für den Beginn einer Insolvenz, werden aber nicht auf die leichte Schulter genommen. Der Entgeltanspruch wird gewährleistet, eine detaillierte Abrechnung inklusive der zeitabhängigen Variablen wie Schichtzulagen und Mehrarbeitsvergütung folgt. Diese und weitere Aufgaben wird der Betriebsrat mit Unterstützung angehen und verfolgen.

Letzte Änderung: 21.11.2007