60 Jahre IG Metall
Für Waltraud Herzer war es - wie für viele ihrer Kollegen und Kolleginnen - selbstverständlich, mit 16 Jahren in die IG Metall einzutreten. Bei Menrad war sie beschäftigt, in der Brillenproduktion. Sie war eine von vielen Frauen, die dort arbeiteten. Fast alle waren Gewerkschaftsmitglied. In guten Zeiten standen um die 660 Beschäftigten bei Menrad in Lohn und Brot.
"Der Chef hat das begrüßt, dass wir organisiert waren", berichtet Kollegin Herzer. "Er war auch im Arbeitgeberverband, das gehört sich so. Wir hatten bei Menrad immer einen stark motivierten Betriebsrat und waren sehr engagiert für bessere Arbeitsbedingungen. Wir haben gestreikt, wenn es nötig war. Wir waren solidarisch und sind auf die Straße gegangen. Die meisten von uns sind mitgegangen."
Fast am Ende des Arbeitslebens, nach 42 Jahren bei Menrad, wurde Waltraud Herzer gekündigt, war ein dreiviertel Jahr arbeitslos und konnte dann 1990 in die Rente gehen. Immer noch treffen sich die ehemaligen Menrad-Beschäftigten in der Rentnergemeinschaft zu Ausflügen und zur Weihnachtsfeier. Da besteht der kollegiale Zusammenhalt auch heute noch.
Letzte Änderung: 26.11.2007