Kfz-Tarifvertrag durch Mitgliederstärke
Mit über 7.000 warnstreikenden Kolleginnen und Kollegen haben Beschäftigte des Kfz-Handwerks in Baden-Württemberg die Arbeitgeber zur Einsicht bewegt. In der dritten Verhandlungsrunde hat die IG Metall mit der neuen Tarifgemeinschaft der Arbeitgeber im Kfz-Handwerk einen Tarifabschluss vereinbaren können. Nach 15 Stunden Verhandlung und zähem Ringen auf beiden Seiten ist es gelungen, wieder einen verlässlichen Tarifstandard zu vereinbaren.
Für die Beschäftigte im Kfz-Handwerk gibt es endlich mehr Geld.
+2,5% (April 08) + 2% (Dezember 08) + 2% (Dezember 09)
[Siehe Details im Anhang].
Mehr Geld ist wichtig, aber genauso bedeutend ist die Vereinbarung, dass alle bisher geltenden Tarifverträge rechtsverbindlich wieder anerkannt werden.
Zu Erinnerung: Der bisherige Arbeitgeberverband hatte zum 29.02.2008 sämtliche Tarifverträge gekündigt und sich dann in seiner Eigenschaft als Tarifvertragspartei aufgelöst. Eine breite Diskussion in den Betrieben und die persönliche Entscheidung zahlreicher Beschäftigten, sich in der IG Metall einzubringen, hat letztendlich dazu geführt, dass viele Arbeitgeber an den Verhandlungstisch zurück gekehrt sind.
Mit dem Tarifvertrag zwischen IG Metall und der Arbeitgeber-Tarifgemeinschaft werden zur Zeit die Arbeits- und Leistungsbedingungen für 25.000 Beschäftigte der Kfz-Handwerksbranche geregelt. Hierdurch wird ein Absturz der Löhne und Gehälter sowie eine Abwärtsspirale in den Arbeitsbedingungen zu Lasten der Beschäftigten verhindert.
Aber was ist mit den rund 20.000 Beschäftigten, welche noch nicht wieder von dem Tarifvertrag profitieren? Hier geht das Ringen weiter. Die IG Metall wird alle Betriebe auffordern, diesen Flächentarifvertrag anzuerkennen, aber reichen gute Argumente alleine aus? Wir werden die Betriebe namentlich nennen, welche sich weigern, für ihre Beschäftigten tarifliche Leistungen anzuerkennen.
Letzte Änderung: 15.04.2008