Tarifrunde ist eröffet
"Zu viel, zu teuer, zu einfach", das ist die Einschätzung von Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegießer zur Altersteilzeit, wie Bezirksleiter Jörg Hofmann der großen Tarifkommission am Donnerstag berichtete. Spätestens da wurde jedem klar, dass die Tarifrunde Altersteilzeit nicht geräuschlos über die Bühne gehen wird. Zu weit entfernt sind die Vorstellungen der Tarifparteien. Die IG Metall will die Fortführung der Altersteilzeit auf Basis einer erzwingbaren Betriebsvereinbarung ab 2010.

Unsere Tarifkommissonsmitglieder Franz Kloos (ZF Lenksysteme), Wolfgang Betz (TRW Automotive), Thimo Schabel (Ritz Pumpen), Brigitte Köhler (Mahle) und Felicitas Nick (IG Metall Schwäbisch Gmünd)
sind sich einig: Wir brauchen eine neue Altersteilzeit - aber zu vernünftigen Konditionen. Brigitte Köhler berichtet von vielen Anfragen der Kolleginnen und Kollegen, die an einem früheren Ausstieg aus dem Arbeitsleben
interessiert sind. "Eine Frage kommt dann immer als erstes. Ob noch weitere Einbußen bei der Rente zu erwarten sind. Den Kolleginnen und Kollegen ist wichtig, dass die Rentenbeiträge auf Basis von 95 % des Einkommens weiter
gezahlt werden. Manchmal kommen dir die Tränen, wenn du die Rentenauskünfte siehst. Nach jahrezehntelanger Maloche stehen da dann 800 Euro."

"Wir müssen auch die Interessen der Jungen sehen und den Zusammenhalt in den Vordergrund stellen", ergänzt Thimo Schabel. "Altersteilzeit ist kein Thema nur für Alte. Das Motto ist gut: Für jung, für alt, für alle. Viele junge Redner haben heute in Böblingen dafür gesprochen, weil sie nach der Ausbildung unbefristet übernommen werden wollen und Beschäftigungschancen brauchen ." Viele junge Kolleginnen und Kollegen trugen in Böblingen T-Shirts mit der Aufschrift: "Die Zukunft gehört uns."

Der Bezirksleiter Jörg Hofmann informierte ausführlich über Zahlen, Daten und Hintergründe rund um die Altersteilzeit, über die Gesetzeslage, die tarifliche Alterteilzeit in der Metall- und Elektroindustrie und Verhandlungspunkte und den Zeitplan. Wer mehr wissen will, kann die sehr informative und faktenreiche Folienpräsentation im Anhang herunterladen.
Als Verhandlungstermine sind bislang 28. April, 9. Mai und 26. Mai 2008 geplant. Am 4. Juni endet die Friedenspflicht. Daher könnten vom 4. bis 6. Juni 2008 betriebliche Aktionen stattfinden, falls sich in den Verhandlungen nichts tut.
Letzte Änderung: 25.04.2008