Tarifbindung bei MWK hergestellt

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24.09.2008 Ab 1. Oktober 2008 gilt bei MWK Schwäbisch Gmünd ein Anerkennungstarifvertrag. IG Metall hat erfolgreich verhandelt.

Von Tarifflucht der Unternehmen ist oft die Rede. Dass es auch anders geht, hat die IG Metall bei MWK Schwäbisch Gmünd gezeigt.

Am 22. September konnte Peter Müller, 2. Bevollmächtigter, der Belegschaft auf einer Betriebsversammlung das Ergebnis präsentieren.

Ab 1. Oktober gilt bei MWK Schwäbisch Gmünd ein Anerkennungstarifvertrag, abgeschlossen zwischen der Firma, die seit 2007 zur Unternehmensgruppe Georgsmarienhütte Holding GmbH gehört, und der IG Metall.

Anerkennungstarifvertrag: Das bedeutet, dass alle Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg gelten und IG Metall-Mitglieder sich tarifliche Ansprüche sichern, wie zum Beispiel Entgelterhöhungen. Für eine Übergangszeit wurden folgende Schritte vereinbart:

  • 1,75 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung ab 1. Oktober 2008.
  • Die kommende Tariferhöhung wird 6 Monate später ausgezahlt.
  • Arbeitszeitverkürzung von der 37,5 zur 35-Stundenwoche bis 2014.
  • Bezahlung der Pausen für Dreischichtbeschäftigte in allen drei Schichten ab 1. Januar 2009.
  • Einführung des Entgeltrahmentarifvertrages (ERA) ab Juli 2009 mit klaren tariflichen Regelungen für die Bewertung der Arbeitsaufgabe, der Leistung und der Belastung sowie mit Besitzstands- und Reklamationsrechten.
  • Eckpunkte für ein Arbeitszeitkonto von +/- 80 Stunden.
  • Verdienstsicherung ab 54 Jahre gemäß Manteltarifvertrag.
  • Durchschnittsberechnung nach Manteltarifvertrag ab 2014 für Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie bei der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall.
  • Kranke erhalten drei Monate lang einen Zuschuss zum Krankengeld, der das Nettoeinkommen absichert.
  • Bezahlte Freistellungen nach Manteltarifvertrag ab Oktober 2008.

Obwohl nicht alle Regelungen der Flächen-Tarifverträge sofort greifen, ist die achtköpfige beriebliche Tarifkommission mit dem Ergebnis zufrieden. Trotz der langen Zeit bis zur vollständigen Geltung wertet sie das umfangreiche Paket an neuen Regelungen als einen Erfolg für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

"Wir haben bei MWK endlich klare tarifliche Regelungen für alle Beteiligten", begrüßt Peter Müller das Ergebnis. "Auch wenn die 35 Stundenwoche auf sich warten läßt, können sich die materiellen Ergebnisse sehen lassen, die wir für unsere Kolleginnen und Kollegen in den Verhandlungen erreicht haben."

Letzte Änderung: 24.09.2008