Scheer Surface Solution in Lorch
Die Tageszeitungen berichteten am 3. April 2009 über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens und die prekäre finanzielle Lage der Scheer Surface Solution in Lorch. Von 40 Entlassungen ist die Rede, von kurzfristigen Kündigungen der Mitarbeiter.
Entsprechend groß die Aufregung der Beschäftigten. Geht denn hier alles mit rechten Dingen zu? Sollen von heute auf morgen 40 Menschen vor die Türe gesetzt werden? Haben in der Insolvenz die Beschäftigten gar keine Rechte mehr? Wird berücksichtigt, ob jemand eine große Familie zu versorgen hat, ob jemand schon seit Jahrzehnten im Betrieb arbeitet? Werden jetzt die entlassen, die unbequeme Fragen gestellt haben oder deren Nase dem Vorgesetzten nicht gefällt?
Bei der IG Metall stehen die Telefone nicht still. Mitglieder, die am Freitag eine Mitteilung über die sofortige Freistellung von der Arbeit erhalten haben, wollen sich über ihre Rechte informieren. Viele wollen wissen, wie man sich gegen ungewollte Freistellung von der Arbeit oder eine Kündigung wehren kann. Die IG Metall berät und gibt Auskunft.
Unklar bleibt, welche Rolle der Betriebsrat spielt. Hatte er doch versäumt, die IG Metall über die Entwicklung zu informieren und in Gespräche über geplante Entlassungen einzubeziehen. Bei den IG Metall-Mitgliedern im Betrieb kommt dieses Verhalten ganz schlecht an. Hat denn der Betriebsrat den Glauben daran schon verloren, dass im Jahr 2010 wieder eine Betriebsratswahl bei Scheer in Lorch stattfinden wird?
Die IG Metall jedenfalls will ihren Teil dazu beitragen, dass das Unternehmen über den Mai hinaus eine Überlebenschance hat und dass die Beschäftigten auch in der Insolvenz zu ihrem Recht kommen.
Letzte Änderung: 20.11.2011