Leicht Küchen AG
Bei Leicht Küchen geht es um Verhandlungen zur Standort- und Beschäftigungssicherung. Die Beschäftigten sollen einen Beitrag zur Konsolidierung des Unternehmens erbringen. Fünf Stunden unbezahlte Arbeitszeit in der Woche, so die ursprüngliche Forderung der Geschäftsleitung, die nach der ersten Verhandlungsrunde auf 38,75 Stunden in der Woche reduziert wurde.
Am Dienstagnachmittag haben sich rund 90 Kolleginnen und Kollegen auf einer Mitgliederversammlung an der Meinungsbildung zum weiteren Vorgehen beteiligt.
"Die Arbeitsplatzsicherung ist für uns okay und wichtig." So brachte ein Kollege unter großem Applaus seine Auffassung zu Gehör. "Aber das muss auch abgesichert werden durch Investitionen und weitere Maßnahmen. Es hilft uns nicht, wenn Kündigungsschutz nur auf dem Papier steht. Mehr als 37,5 Stunden in der Woche kommt nicht in Frage."
"Wir haben schon genug gegeben", so eine andere Stimme, "sollen doch die Vorstände 10 Prozent von ihrem Gehalt abgeben."
Leistungsdruck, steigende Stückzahlen, geforderte Flexibilität, Verzicht auf Mehrarbeitszuschläge, das alles führten die Kolleginnen und Kollegen an, um zu dem Schluss zu kommen, dass eine dreiviertel Stunde unbezahlte Arbeit am Tag für sie nicht in Frage kommt. "Auch eine halbe Stunde am Tag ist schon zu viel." Das gaben viele Rednerinnen und Redner der IG Metall-Verhandlungskommission mit auf den Weg.
Die Verhandlungen haben Mitte Mai begonnen und werden am 10. Juni 2009 fortgesetzt.
Zum Hintergrund:
In der Branche ist ein neuer Rahmentarifvertrag zur Sicherung der Beschäftigung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit abgeschlossen.
Darin sind als mögliche Arbeitnehmerbeiträge aufgeführt:
- Kürzung/Aussetzen von Sonderzahlungen
- Verlängerung der Wochenarbeitszeit mit/ohne Lohnausgleich auf maximal 37,5 Stunden in der Woche, 130 Stunden im Jahr
Die Gegenleistung der Arbeitgeber:
- Standortsicherung durch Investitionen
- Befristung der Abweichung auf maximal 36 Monate
- Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen
- Spätere Teilhabe der Beschäftigten an Gewinnentwicklung
Letzte Änderung: 09.06.2009