Tarifrunde Holz und Kunststoff 2009

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24.06.2009 Zweite Verhandlung in Leonberg ohne Ergebnis. Arbeitergeber bieten 250 Euro für 2009, Einfrieren der Zeitlohnzulage und 1,3 Prozent für 2010. Jetzt werden Warnstreiks vorbereitet.

Am 23. Juni fand in Stuttgart-Leonberg die zweite Verhandlung über die Erhöhung der Tariflöhne und -gehälter für die Holz und Kunststoff verarbeitende Industrie in Baden-Württemberg statt. Die IG Metall fordert mit Blick auf die wirtschaftliche Lage der Branche 5,5 Prozent mit einer Laufzeit von 12 Monaten.

Schon im Vorfeld der gestrigen Verhandlungen war bekannt geworden, dass die Tarifverhandlungen in Niedersachsen gescheitert sind und die Schlichtung angerufen ist.

Nach langen Gesprächen über die Einschätzung der wirtschaftlichen Situation in der Branche, über Tarifergebnisse anderer Branchen und mögliche Kompromisse hat der Arbeitgeberverband (VHK) sein offizielles Angebot genannt: Einmalige Zahlung von 250 Euro für 2009, Erhöhung der Löhne und Gehälter um 1,3 Prozent für 2010 und das Einfrieren der Zeitlohnzulage. Die Zeitlohnzulage von 10 Prozent soll auf den aktuellen Cent-Wert festgeschrieben werden und im Laufe der Jahre entfallen.

Die Verhandlungskommission hat dies abgelehnt.

Nun wird die Tarifkommission am 9. Juli 2009 über die Situation und das weitere Vorgehen beraten.

Für den 14. Juli 2009 ist eine dritte Tarifverhandlung in kleiner Kommission mit Hintergrundkommission vorgesehen.

Kommt es am 14. Juli 2009 nicht zu einem Ergebnis für Baden-Württemberg, sind die Beschäftigten gefragt. Dann brauchen die Arbeitgeber im Vorfeld des Schlichtungstermins in Niedersachsen (am 20. Juli) den Druck aus den Betrieben.

"Wir wissen, dass heutzutage die Bäume in der Branche nicht in den Himmel wachsen", so Felicitas Nick, IG Metall Schwäbisch Gmünd, "aber die Beschäftigten haben sich eine finanzielle Anerkennnung mehr als verdient. Sie leisten ausgesprochen viel und arbeiten hart. Sie bringen täglich ihre volle Kraft bei den Firmen ein. Zum Beispiel bei Leicht Küchen in Waldstetten, bei Steelcase in Durlangen oder bei Pfleiderer in Gwschend bringen sie auch noch teilweise unbezahlte Zeit ein. Die Menschen jetzt mit Krümeln abspeisen zu wollen, ist beschämend. Das können wir nicht akzeptieren."

Letzte Änderung: 24.06.2009