Tarifrunde Metallindustrie 2012

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03.05.2012 Kraftvoller Warnstreikauftakt bei Mahle in Lorch. Rund 95 Prozent der Beschäftigten haben bis zu zwei Stunden die Arbeit niedergelegt, um die Forderungen der IG Metall zu untersützen.

Kraftvoller Auftakt der Warnstreiks bei Mahle in Lorch

Mit einem Warnstreik reagierten die Beschäftigten der Firma Mahle in Lorch auf die Hinhaltetaktik der Arbeitgeber. Am Mittwoch, dem 2. Mai 2012, haben in allen Schichten die Beschäftigten ihre Arbeit für etwa zwei Stunden niedergelegt. "Die Beteiligung war super", sagt Manfred Steidle, Betriebsratsvorsitzender und Mitglied des Ortsvorstandes der IG Metall Schwäbisch Gmünd. "Bis auf einige wenige Angestellte haben sich alle Kolleginnen und Kollegen beteiligt. Ich bin davon überzeugt, wir können auch noch mehr, wenn es sein muss."

Die Arbeitgeber hatten zwar in der dritten Verhandlungsrunde für die rund 800.000 Beschäftigten der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie am 19. April in Böblingen ein Angebot vorgelegt, das jedoch von den Arbeitnehmern als Provokation empfunden wird. "Darauf gibt es nur eine passende Antwort, und die heißt Warnstreiks", sagte dazu der 'Erste Bevollmächtigte IG Metall Schwäbisch Gmünd, Roland Hamm. Gleichzeitig kündigte er massive Arbeitsniederlegungen für die kommenden Tage an. Nach dem ersten Warnstreik bei der Firma Mahle in Lorch werden am 4. Mai 2012 die Beschäftigten weiterer Firmen im Raum Schwäbisch Gmünd zum Warnstreik aufgerufen.

Hamm weiter: "Es waren die Arbeitgeber, die ein Angebot vorgelegt haben, das die Gräben vertieft, nicht geglättet hat. Sie haben den Konflikt mit Gegenforderungen unnötig befeuert, statt uns einer Lösung der Tarifrunde näher zu bringen." Das Angebot habe keine Substanz, biete beim Geld deutlich zu wenig und bei unbefristeter Übernahme und Leiharbeit nichts. Stattdessen haben die Arbeitgeber zusätzliche Forderungen auf den Tisch gelegt und wollen Arbeitszeiten und befristete Arbeitsverträge ausweiten.

Um den Tarifkonflikt zu lösen, seien Ergebnisse zu allen drei Forderungen der IG Metall zwingend notwendig, betonte Hamm: "Wir fordern 6,5 Prozent mehr Geld, die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und eine erweiterte Mitbestimmung bei Leiharbeit. Die geforderte Entgelterhöhung ist bezahlbar, die unbefristete Übernahme längst überfällig und der Einsatz von Leiharbeit darf nicht mehr alleine den Arbeitgebern überlassen werden."

Zusätzlichen Rückenwind beschert der IG Metall die aktuelle Mitgliederentwicklung. "Das erste Quartal 2012 war für die IG Metall Schwäbisch Gmünd ein gutes Quartal", berichtete Hamm. "Wir konnten einen Zugang von über 100 neuen Mitgliedern verzeichnen. Damit hat sich die Zahl der Neumitglieder im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres mehr als verdoppelt. Besonders stark war der Mitgliederzuwachs bei jungen Menschen. Das ist ein weiterer Beleg für die Akzeptanz unseres Kurses und unserer Forderungen."

Pressedienst der IG Metall Schwäbisch Gmünd vom 2. Mai 2012

Letzte Änderung: 03.05.2012