Steelcase Werndl Durlangen

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15.11.2013 Rund 200 Beschäftigte wollten auf einer Betriebsversammlung bei Steelcase in Durlangen wissen, wie es nun weitergeht. Kritik am Unternehmen und Protest gegen die Verlagerungspläne.

In der ersten Betriebsversammlung seit der Ankündigung der Schließungsabsichten, an der am 13. November 2013 rund 200 Beschäftigte teilnahmen, erläuterte der Betriebsratsvorsitzende Tobias Bucher das Vorgehen des Betriebsrats. Er berichtete vom ersten Treffen mit der Geschäftsleitung. Zunächst befinde man sich in der Informationsphase. Das Unternehmen müsse nun bis Ende November dem Betriebsrat umfangreiche Unterlagen zur Geschäftsentwicklung vorlegen. Diese werden dann mit Hilfe eines Sachverständigen des IMU-Instituts analysiert und bewertet. Danach werde der Betriebsrat nach Diskussionen mit den Beschäftigten und der IG Metall über weitere Schritte entscheiden. Tobias Bucher: "Die Situation ist für das ganze Betriebsratsgremium eine gigantische
Herausforderung. Mit Unterstützung der IG Metall und der Belegschaft sind wir gut aufgestellt."

Im Versammlungsraum protestierte die Belegschaft mit selbst gemalten Transparenten und Plakaten gegen die Schließungspläne. Darauf war u.a. zu lesen: "Arbeitsplätze statt Profitgier." "Es trifft wieder mal die Falschen." "Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!" "Steelcase muss bleiben".

Beschäftigte sprachen in der Diskussion die gute Qualität der Produktion an und die hervorragenden Kennzahlen des Werks in Durlangen. Die Vertreter der Geschäftsleitung erklärten, dass die Schließung weder mit der Qualität noch mit der Produktivität des Werkes zu begründen sei. Die Entscheidung sei auch nicht in Deutschland getroffen worden. Felicitas Nick von der IG Metall kritisierte, dass allein die Reduzierung des Lohnkostenanteils am Produkt von 7 Prozent auf 3 Prozent für die Verlagerung der Produktion nach Tschechien entscheidend sei: "Das ist absurd und menschenfeindlich."

IG Metall Bevollmächtigter Peter Yay-Müller erinnert an die Aussage des Deutschland-Chefs Thielmann im letzten Gespräch, dass der Verhandlungsprozess mit dem Betriebsrat ergebnisoffen gestaltet werde: "Wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Standortschließung noch verhindert werden kann."

Letzte Änderung: 28.11.2013