Das war unsere Mai-Kundgebung

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01.05.2014 Unter dem Motto "Gute Arbeit. Soziales Europa." fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) im Prediger in Schwäbisch Gmünd, dass die Menschen wieder im Mittelpunkt stehen.

SCHWÄBISCH GMÜND (oap) - Unter dem Motto "Gute Arbeit. Soziales Europa" fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), dass die Menschen wieder im Mittelpunkt stehen.

"Zwischen Himmel und Erde liegt ein schwer zu durchschauender Schleier der Realität", sagte Peter Yay-Müller, DGB-Kreisvorsitzender Ostalb und 2. Bevollmächtiger der IG Metall, am Donnerstagvormittag bei der Mai-Kundgebung. Aufgrund des Wetters und der Landesgartenschau war sie in diesem Jahr in de n Prediger verlegt worden.

Der Tiefstand der Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent lese sich positiv, so Yay-Müller. Doch dahinter stünden im Ostalbkreis immer noch mehr als 5.800 Menschen, welche mit ihren Familien durch Arbeitslosigkeit und den "Schlick von Hartz IV" real oder in absehbarer Zukunft bedroht seien. Letztendlich es ginge hier um die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, den Zugang zu Bildung, Kultur und um Anerkennung durch Arbeit, sagte Yay-Müller.

Grundsätzlich sei die Einführung des Mindestlohns zu begrüßen. Schließlich hätten der DGB und die Gewerkschaften rund ein Jahrzehnt dafür geackert. Allerdings dürfe es hier keine Ausnahmen geben, forderte Yay-Müller.

Auch bei der Rente mit 63 und den Verbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente stimme die Richtung. Doch dürften sich die Gewerkschaften jetzt nicht ausruhen, sondern müssten dafür kämpfen, dass das Rentenniveau nicht noch weiter sinke. "Damit die Rente auch zum Leben reicht", rief Yay-Müller und erntete Applaus von den vielen Besuchern im Prediger.

In Bezug auf die anstehenden Betriebsratswahlen forderte Yay-Müller dazu auf, das Betriebsverfassungsgesetz einzuhalten. "Ab fünf Mitarbeitern ist ein Betriebsrat Pflicht", sagte Yay-Müller. Dies sei keine freiwillige Leistung. Gerade in der Krise habe sich gezeigt, wie sinnvoll ein Betriebsrat sein kann. Es gehe darum, bessere Strategien zu finden, anstatt billigere Strategien voranzutreiben und damit Arbeitsplätze zu vernichten, so Yay-Müller.

Momentan gebe es auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen, sagte Gastrednerin Karin Schwenk, Geschäftsführerin des Vereins a.l.s.o. Das Sozialunternehmen bietet seit fast 30 Jahren Menschen in Schwäbisch Gmünd und der Region neue Perspektiven. Schwerpunkte sind soziale, kulturelle und berufsbezogene Bildung, Integration und Förderung von Arbeits- und Ausbildungssuchenden. 30 Prozent der Arbeitslosen seien langzeitarbeitslos, und es gebe 5,7 Prozent mehr Langzeitarbeitslose als noch vor einem Jahr, so Schwenk.

Diese Menschen seien oft ausgegrenzt, würden nur schlecht bezahlte Arbeit erhalten oder in prekären Arbeitsverhältnissen sein, berichtete Schwenk. Die Ausgrenzung mache die Menschen schwach, obwohl sie sehr oft als Vorbilder genommen werden könnten, sagte Schwenk und erzählte von einem alleinerziehenden Vater, der mit seinen drei Söhnen in einer Zwei-Zimmer Wohnung leben muss. Es ginge darum, miteinander unterwegs zu sein, Offenheit gegenüber anderen und gegenseitigen Respekt zu zeigen, sagte Schwenk. Sie forderte einen sozialen Arbeitsmarkt, der Menschen eine Chance gibt. "Ohne Job ist die Existenz bedroht und wir benötigen dringend Unternehmen, die den Menschen eine echte Chance geben", sagte Schwenk.

Aufmunternde Worte fand Kolumnist Joe Bauer. Als zweiter Gastredner der Kundgebung forderte er dazu auf, nicht nachzulassen und nicht müde zu werden, auch wenn der Kampf für mehr Gerechtigkeit manchmal aussichtslos erscheine. Immer mehr Menschen müssten zwei bis drei Jobs gleichzeitig machen, nur um ihre Existenz zu sichern. Allein in Stuttgart lebe schon jeder Fünfte an der Grenze des Existenzminimums, schimpfte Bauer.

Fast fünf Billionen Euro habe die Bankenrettung bis jetzt gekostet. Dafür seien Sozialleistungen massiv gekürzt worden und in Griechenland habe sich in Folge der Krise die Selbstmordrate um 45 Prozent erhöht, führte Bauer aus. "Die Regierung kann heute ein Rauchverbot regulieren, aber nicht ansatzweise den Zockermarkt", traf Bauer den Nerv der Zuschauer.

Yay-Müller forderte dazu auf, wählen zu gehen. "Nicht nur bei den Kommunalwahlen, sondern vor allem bei der Europawahl zählt jede Stimme", sagte Yay-Müller. Jede nicht abgegebene Stimme sei eine Stimme für die Rechtspopulisten, Nationalisten und Rechtsextremisten. 100 Jahre nach Ausbruch des ersten Weltkriegs und 75 Jahre nach Ausbruch des zweiten Weltkriegs müsse eines klar sein: "Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus", sagte Yay-Müller und fügte hinzu: "Es ist unser Europa, wir haben die Wahl!"

Fotos: Joachim Ostowski

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Letzte Änderung: 05.05.2014