8. Mai - Tag der Befreiung

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

08.05.2015 Die IG Metall erinnert an den Tag der Befreiung vom Faschismus vor 70 Jahren und ruft zum Engagement gegen Rassismus und Diskriminierung auf.

Heute vor 70 Jahren endete der 2. Weltkrieg und mit ihm der Nationalsozia-lismus in Deutschland. Nach sechs Jahren Krieg und über 60 Millionen Todesopfern bedeutete der 8. Mai 1945 das Ende der zwölfjährigen Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus und des in der Menschheitsgeschichte einmaligen, systematischen Massenmordes an den europäischen Juden. Am 8. Mai endete auch die Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma, Homosexueller und politisch Andersdenkender. Für die Überlebenden war es ein Tag der Befreiung.

Zum 70. Jahrestag gedenken wir der Millionen von Toten und Verletzten, der Verfolgten und Erniedrigten, all jenen, die Opfer dieser unmenschlichen Diktatur wurden. Unser Gedenken gilt außerdem den mutigen Menschen, darunter auch vielen Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern, die Widerstand leisteten und andere schützten und ihren politischen Einsatz gegen die Nazi-Diktatur mit ihrer Gesundheit oder ihrem Leben bezahlten.

Der 8. Mai ist für die IG Metall nicht nur der Tag der Befreiung, sondern auch der Erinnerung und der Mahnung. Aus der Erinnerung an den nationalsozialistischen Terror erwächst eine besondere und immerwährende Verantwortung für unser Land: Die Verantwortung, überall und jederzeit für die unveräußerliche Würde eines jeden Menschen einzutreten. Nur auf der Basis von Respekt, Toleranz und Solidarität können wir unsere Zukunft gemeinsam lebenswert gestalten.

Leider ist jedoch auch nach so vielen Jahren die Auseinandersetzung mit dem Rechtsradikalismus, mit Ausländerfeindlichkeit und mit dem Rassismus erschreckend aktuell. Die Morde des rechtsradikalen "NSU" und die fremden-feindlichen Parolen, die in einigen Städten Deutschlands öffentlich geäußert werden, zeigen dies leider allzu deutlich. Eine nachhaltige Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus kann nur durch eine entschlossene Politik und eine starke demokratische Zivilgesellschaft sichergestellt werden, die signalisiert, dass für Rechtsextremismus und Neofaschismus weder auf unseren Straßen noch in unseren Parlamenten Platz ist. Die IG Metall ermutigt deshalb alle Bürgerinnen und Bürger, sich selbstbewusst gegen Rassismus und Dis-kriminierung zu stellen und sich in der Schule, am Arbeitsplatz und in allen Lebensbereichen für ein weltoffenes und tolerantes Land einzusetzen. Für ein Land, in dem Menschen mit unterschiedlichen Herkünften, Lebensstilen und Glaubensbekenntnissen frei, respektvoll, sicher und fair miteinander leben und arbeiten können. Darüber hinaus fordern wir die Bundesregierung auf, ihre Anstrengungen zur Bekämpfung von Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus zu verstärken. Das ist unverzichtbar für die Gestaltung einer freien und demokratischen Gesellschaft.

Letzte Änderung: 08.05.2015