Jubilarfeier 2017

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08.11.2017 Die IG Metall Schwäbisch Gmünd hat am 03.11.2017 im CCS Stadtgarten 362 Jubilarinnen u. Jubilare feierlich geehrt, die 25, 40, 50, 60, 65 und sogar 70 Jahre ihrer Gewerkschaft die Treue gehalten haben

Der Erste Bevollmächtigte Roland Hamm eröffnete die Veranstaltung besinnlich. "Frieden und Freiheit, soziale Gerechtigkeit und Arbeit für alle, dafür haben sie gekämpft. Auf ihrem Vermächtnis bauen wir auf", erinnerte er beim Totengedenken an die Kolleginnen und Kollegen der IG Metall, die in diesem Jahr gestorben sind. Stellvertretend nannte er Ute Metzger, die am 7. Juli im Alter von 65 Jahren starb. Sie war lange Jahre in der Organisation aktiv, war stellvertretende Betriebsratsvorsitzende bei Pall Filtersysteme, Vorsitzende des IGM-Vertrauenskörpers, stellvertretende Vorsitzende des Ortsfrauenausschusses und von 2000 bis 2007 OV-Mitglied.

Bei der Begrüßung bedankte sich Roland Hamm bei den Jubilarinnen und Jubilaren für ihren persönlichen Einsatz. "Hättet Ihr nicht 25, 40, 50, 60, 65 Jahre oder gar 70 Jahre eurer Gewerkschaft die Treue gehalten, gäbe es sie so gar nicht."

Ihr habt im wahrsten Sinne des Wortes dazu beigetragen, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine Stimme und eine Vertretung haben. Das war damals wichtig - und das ist heute immer noch wichtig! Wichtig, damit Wirtschaft nicht nur mit Kapital gleichgesetzt wird. Dass nicht nur Gewinne, im Vordergrund stehen, sondern all die vielen Menschen einen fairen Anteil erhalten, die diese Gewinne erwirtschaften!

Gewerkschaften brauchen Mitglieder. Sie sind das Blut, das Herz und das Hirn der Organisation. Das ist die Energie von der wir leben. Ohne die Kraft der gewerkschaftlich Aktiven, ohne deren Kraft, deren Ideen, dem Mut zu streiten und zu streiken, ohne Leidenschaft, ohne all das gäbe es keine Tarifverträge und kein Einmischen.

Bürgermeister Dr. Joachim Bläse überbrachte den Jubilaren die Glückwünsche der Stadt. Er zeigte sich beeindruckt, über welch außerordentlich großen Zeitraum, von bis zu 70 Jahren, die Jubilare ihrer Gewerkschaft die Treue gehalten haben. Er gratulierte den Jubilaren und wünschte ihnen Gesundheit und Zufriedenheit. Dazu, so Bläse, bestehe genügend Anlass. Die Jubilare "leben in der schönsten Stadt." Er mache sich nach der Bundestagswahl jedoch Sorgen um den sozialen Frieden. "Für die Flüchtlinge tut ihr alles und für uns nichts", sei ihm gesagt worden. Bläse erläuterte den Gmünder Weg und zeigt auf, dass die Stadtverwaltung für alle da ist; "für alle habe ich ein offenes Ohr" betonte er.

Peter Yay-Müller, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Schwäbisch Gmünd und DGB Kreisvorsitzender, begab sich in seiner Festansprache auf eine Zeitreise. Gespickt mit lokalen Ereignissen erinnerte er an Meilensteine der Gewerkschaftsbewegung und an die Geschichte der arbeitenden Menschen in der Stadt.

5 Jubilare und eine Jubilarin feierten ein herausragendes Jubiläum: 70 Jahre Mitgliedschaft in der IG Metall. Ihr Eintrittsdatum war 1947. Drei von ihnen haben ihre Ausbildung bei Schenk Werkzeugbau gemacht, einem Betrieb, der weder einen Betriebsrat hatte, noch ein Tarifbindung kennt und wie Peter Yay-Müller betonte, heute "wieder unrühmliche Schlagzeilen macht und Arbeitnehmer auf unverantwortliche Art und Weise entlässt".
Diejenigen, die den Krieg und den Hitlerfaschismus überlebt haben, machten sich an den Neuaufbau eines zerstörten Landes und eben auch der Gewerkschaftsbewegung. Schwäbisch Gmünd stand vor großen Herausforderungen. Es galt diejenigen, die als Zwangsarbeiter von den Nazis in die Stadt gebracht wurden und als freie Menschen nun in Gmünd eine neue Heimat errichten wollten, zu integrieren. Hinzu kamen Tausende von Heimatvertriebenen. Etwa ein Drittel der Einwohner waren somit "Reingeschmeckte". Im Nachhinein betrachtet liegen dort die Wurzeln des "Gmünder Wegs".

16 Jubilare wurden für 65-jährige Mitgliedschaft geehrt. Sie traten 1952 in die noch junge IG Metall ein. In diesem Jahr trat das Betriebsverfassungsgesetz in Kraft.

31 Jubilare wurden für 60-jährige Mitgliedschaft geehrt. Sie traten 1957 ein, in einem Jahr, das für die IG Metall einen erfolgreichen Meilenstein markiert: Damals wurde der längste und bis heute sozialpolitisch wichtigste Streik in der Metallindustrie geführt. Über 16 Wochen streikten Metallerinnen und Metaller erfolgreich für einen Tarifvertrag welcher die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall festgeschrieben hat. Erst viel später wurde diese sozialpolitische Regelung per Gesetz auf alle Beschäftigten ausgeweitet.

Weitere 31 Jubilare wurden für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt. 167 gehören der IG Metall seit 1977 an und 111 traten 1992 in die Gewerkschaft ein. "Sie alle haben dazu beigetragen, dass die IG Metall eine starke Interessenvertretung der Beschäftigten war und ist", so Peter Yay-Müller, der seine Rede mit einem Ausblick in die nahe Zukunft beendete. Die Herausforderungen durch die vernetzte Digitalisierung und die hohe Abhängigkeit von der Entwicklung in der Automobilbranche, seien Aufgaben, "welche wir solidarisch meistern müssen. "Damit die Menschen in den Firmen eine gewichtige Stimme mitzureden haben, brauchen wir eine starke IG Metall. Die Geschichten der Jubilare zeigen, dass es möglich ist und dies sollte allen Unentschlossenen als gute Beispiele dienen" betonte Peter Yay Müller.

Im Anschluss an die Ehrungen spielte die "city-sound-band" zum Tanz auf. Auch die Band steuerte ein Jubiläum bei. Zum 30. Mal sorgten sie bei einer IG Metall-Jubilarfeier für die musikalische Unterhaltung.

Text: Werner Jany
Bilder: Peter Hageneder

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Letzte Änderung: 08.11.2017