Verhandlungen in der KFZ-Tarifrunde 2021

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17.05.2021 Verhandlungsbegleitend werden die Beschäftigten der Mercedes-Benz Niederlassung in Schwäbisch Gmünd unter dem Motto "Ohne MAMPF kein KAMPF" eine aktive Mittagspause starten.

Schwäbisch Gmünd. Die IG Metall Baden-Württemberg geht mit einer Forderung nach 4 Prozent mehr Geld für 12 Monate in die anstehende Tarifrunde im Kfz-Handwerk. Zudem fordert die Gewerkschaft für die rund 55.000 baden-württembergischen Beschäftigten der Branche eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen, die Möglichkeit zwischen mehr Geld und mehr freier Zeit zu wählen sowie die Fortführung des aktuell geltenden Manteltarifvertrags. Dies hat der Vorstand der IG Metall bestätigt.

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Cynthia Schneider, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Aalen & Schwäbisch Gmünd: "Lediglich der Loyalität und dem Engagement der Beschäftigten im Kfz-Handwerk ist es zu verdanken, dass in der Covid-19 Pandemie die wirtschaftliche Situation der Branche konstant bis steigend ist. Deshalb haben alle Beschäftigten gute Tarifverträge und gute Arbeitsbedingungen verdient. Dazu gehört die mehr Zeitsouveränität zu erhalten, dass bedeutet selbst zu entscheiden, anstatt Geld mehr Freizeit zu nehmen. Die Forderung nach 4 Prozent mehr Geld ist mehr als angemessen!"

Erschwert wird die Tarifrunde im Südwesten durch die vor wenigen Wochen erfolgte plötzliche Kündigung wesentlicher Teile des Manteltarifvertrags durch den hiesigen Arbeitgeberverband zum 31. Mai 2021. Dies geschah, ohne den Verhandlungspartner zuvor darüber unterrichtet zu haben und wird von der IG Metall als "verantwortungslos" kritisiert. Davon betroffen sind unter anderem Paragrafen zur tariflichen Arbeitszeit von 36 Stunden je Woche, zur Verteilung der Arbeitszeit (Öffnung der 5-Tage Woche) sowie zur Höhe von Zuschlägen.

Die erste Verhandlungsrunde in Baden-Württemberg startet am 18. Mai 2021. Der aktuelle Entgelt-Tarifvertrag läuft bis zum 31. Mai, ab dem 1. Juni sind Warnstreiks in den Betrieben möglich.

Verhandlungsbegleitend werden die Beschäftigten der Mercedes Benz Niederlassung in Schwäbisch Gmünd am 18. Mai 2021 eine aktive Mittagspause unter Einhaltung der Corona Maßnahmen starten. Ganz unter dem Motto: "Ohne MAMPF kein KAMPF" - ab 12:30 gibt es für alle Beschäftigten Pizzen. Kai Burmeister 1. Bevollmächtigter ist während der Aktion bei den Beschäftigten vor Ort.

Zur anstehenden Tarifrunde gibt sich Schneider als Mitglied in der Verhandlungskommission zuversichtlich: "Die Stimmung in den Betrieben ist aufgeheizt, die Teilkündigung des Manteltarifvertrags und der damit verbundenen Arbeitszeitregeln stößt bei den Beschäftigten auf Unverständnis. Auf diese Art und Weise lassen wir uns von den Arbeitgebern nicht unter Druck setzen, im Gegenteil: Mit ihrem Verhalten bestärken sie uns im Einsatz für gute Arbeitsbedingungen im Kfz-Handwerk."

Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg, ergänzt: "Die Arbeitgeber haben diese Tarifrunde mit einem Konflikt begonnen, in den kommenden Wochen bekommen sie die Antwort darauf. Unsere Beschäftigten sind bereit, für gute Arbeitsbedingungen und gute Tarifverträge einzustehen und auch die Arbeitgeber sollten daran ein Interesse haben - nur so können Betriebe und Belegschaften gemeinsam den Umbruch in der Branche meistern und erfolgreich sein."

Letzte Änderung: 17.05.2021